Die Rebjahre
Rebjahr 2011
Das Rebjahr 2011 war durch außergewöhnliche Hitzewellen gekennzeichnet, welche immer wieder von kühleren Perioden unterbrochen wurden.
Im Frühling was es sehr warm mit wenig Niederschlag. Anfangs Mai stiegen die Tagestemperaturen bis 30°C. Dies führte zu einem frühen Austrieb. Gegen Mitte Mai wurde es wieder merklich kühler. Diese Abkühlung bewirkte eine Verlangsamung des Wachstums der Rebtriebe, was uns mehr Zeit für die ersten Laubarbeiten gab, die optimal verliefen. Anfangs Juli stieg das Thermometer deutlich über 30°C, doch schon wenig später wurde es wiederum ungewöhnlich frisch. Ende Juli regnet es im Chianti Classico und in der Maremma aussergewöhnlich viel. Dadurch waren alle Wasserreserven vom Grundwasser her komplett aufgefüllt. Diese Tatsache erklärt wohl auch, weshalb die Rebstöcke, die aussergewöhnliche Hitze ab Mitte August ohne grösseren Wasserstress überstanden. Die Tagestemperaturen blieben bis Mitte September bei über 35°C.
Die Ernte begann am 20. August in der Maremma mit dem Viogner. Vom 22.8. bis 24.8. ernteten wir die weissen Trauben aus dem Chianti und kurze Zeit später starteten wir auch schon mit dem Merlot, in der Maremma und im Chianti Classico. Am 27. September schlossen wir die Ernte mit dem Petit Verdot in der Maremma ab.
Der Einfluss der Hitze, der – wie schon erwähnt – nicht mit einem Wasserstress gekoppelt war, hat sich auf die Pflanzen sehr unterschiedlich ausgewirkt. Dies führte zum Teil zu unterschiedlichen Ausreifungen in den einzelnen Reblagen. Das bedeutete wiederum einen deutlich höheren Aufwand bei der Ernte und führte dazu, dass wir in den meisten Lagen zweimal ernteten und bei einigen sogar drei Auslesen machten.
Aus heutiger Sicht hat sich dieser Aufwand gelohnt. Wir haben Moste die atemberaubend sind, vor allem die spät ausreifenden Sorten konnten in diesem Jahr nochmals an Komplexität zulegen. Die Weine sind generell von einer extrem hohen Dichte an Polyphenolen geprägt.