Rebjahr 2014

Eines steht fest: das Rebjahr 2014 war sehr komplex und hat uns immer wieder aufs Neue herausgefordert. Der Winter war aussergewöhnlich mild und regenreich, so dass die Reben relativ früh austrieben. Die Vegetation – gefördert durch die regelmässigen Regenfälle und milde Temperaturen – war kaum zu zähmen. Wir mussten immer wieder auslauben und geizen.

Ende Juli entschlossen wir uns, in der Maremma und schliesslich auch im Chianti Classico die Traubenzonen freizulegen. Wir gingen davon aus, dass die grosse Hitze ausbleiben würde. Sprich, das Risiko, dass die Trauben zu viel Sonne bekommen könnten, haben wir als deutlich geringer eingestuft, als das Risiko, dass sie nicht genügend Sonnenstunden erreichen. Dieser Entscheid, der mit zusätzlichem Aufwand verbunden war, hat den Trauben nicht nur geholfen, die spärlichen Sonnenstunden optimal zu nutzen sondern auch mit der Morgenfeuchtigkeit besser umzugehen.

Ebenso wichtig, war unser Entscheid Ende August. Wir beschlossen, in allen Reblagen eine erste Selektion zu machen. Diese erste Ernte hatte die Idee, nur noch eine reduzierte Traubenmenge und natürlich möglichste perfekte Trauben pro Rebstock zu belassen. In der Hoffnung, dass diese für mindesten 3 bis 4 weitere Wochen ausreifen konnten.

Glücklicherweise hat sich unser Aufwand gelohnt. Ende September, anfangs Oktober wurde unser Arbeit bei der „2ten“ Ernte mit hervorragendem Traubengut belohnt. Insgesamt können wir auf ein sehr ertragreiches Jahr zurückblicken. Bei den Topgewächsen ist allerdings die Menge deutlich geringer als einem optimalen Jahr.

2014 bewies einmal mehr, dass man in der Toskana – wenn man im Rebberg präsent ist und den Aufwand nicht scheut – auch unter schwierigen Bedingungen tolle Weine machen kann.

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